






















Bangkok als Megametropole sowie ihre Stellung in der globalisierten Welt macht sie zum interessanten Arbeitsfeld der experimentellen Analyse. Die Kombination aus Schnelllebigkeit, Fluktuation, Chaos, religiöser Spiritualität und kulturellem Sammelbecken macht Bangkok so einzigartig und gleichzeitig so schwer zu verstehen. Es wird der Versuch unternommen, diese außergewöhnliche Stadt in Bildern zu erfassen und mittels der Fotografie die subjektive Wahrnehmung des Fremden in der Megametropole Bangkok zu dokumentieren. Die aus der Fremdheit resultierende Distanz zur Kultur und der Stadt, ist Teil der Analysemethode.
Die Arbeit zeigt die Stadt Bangkok als eine Art Indikator für den weltweiten Trend, der kulturellen Verschmelzung. Vor diesem Hintergrund verschwindet die Stadt als solche erst einmal aus dem Fokus. Vielmehr wird sie zum Indikatorort für einen weltweiten Stadttypus. Genau aus dieser Distanz betrachtet entsteht eine Nähe, welche die Stadt auf eine sehr genaue, fast schon intime Art darstellt.
Man kann sagen, dass die folgenden Fotografien nicht einfache Abbildung des Raumes sind, sondern durch verschiedene Techniken und kompositorische Maßnahmen auf die Räume und Orte eingehen und deren Eigenarten wiederspiegeln. Die Abbildungen erzeugen somit aus Distanz Nähe. Ihre innerste Intention ist es einen Eindruck, ein Gefühl, eine Wahrnehmung zu transportieren. Das Gefühl, getragen von der Energie der Stadt, durch ihre Straßen zu treiben und das Leben in ihr aus einer subjektiven Sichtweise wahrzunehmen.
Die Aufnahmen sind geprägt von einem einheitlichen Aufnahmezeitpunkt, der sich zu einer Art Filter herausbildet, der das Nichtsehbare sichtlich macht. Die Nachtaufnahmen und ihre zum Teil extremen Langzeitbelichtungen zeichnen sich durch eine gewisse Unkontrollierbarkeit aus. Die Fotografie ist nicht in seiner bildlichen sondern in einer übertragenen Bedeutung zu verstehen und wird so zur Metapher des Unkontrollierten, und beschreibt den Zustand einer informellen, fast organisch anmutenden Entwicklung einer Stadt und deren Kultur. Dieses Einlassen auf die Unkontrollierbarkeit steht dem Drang gegenüber die Übersicht oder Kontrolle nicht zu verlieren. Geleitet durch die Physiognomie der Stadt wird immer wieder die erhöhte Perspektive aufgesucht um einen klärenden Überblick zu verschaffen. Diese Vorgehensweise lässt wiederum Rückschlüsse auf die eigene Kultur und Generation zu, wie auch auf die Kultur der Stadt selber. Man kann sagen dass hier ein Dialog den Kulturen stattfindet, der eigenen, der thailändischen und einer möglichen zukünftigen Weltkultur.